
Lucys Garten zeigt kein Nachlassen. Die Astern brennen ein Feuerwerk nach dem anderen ab, wie um das ergiebige Jahr zu feiern, und auch andere Blüten leuchten noch. Ich habe Ernten eingefahren, solche, die man essen kann, solche, die die Seele unsichtbar bereichern und solche, die ich voller Glückseligkeit betrachtet habe.


Nun braucht der Garten kaum noch Zuwendung, er ist mit sich selbst beschäftigt. Ich wandere derweil auf Herbstwegen und lasse den Gedanken freien Lauf.
Ich freue mich an den allgegenwärtigen Samen und an den gepflügten Feldern, die bereit sind für Neues. Ich sehe meinen Schatten und denke: es sieht aus, als würde ich hier in einem Ballkleid stehen. Dem Anlass wäre es angemessen, denn alles scheint mit dem Licht zu tanzen und mit den Oktoberwinden.
In diesem Sessel, der am See mitten in der Landschaft steht, habe ich verweilt, als wäre die Wildnis mein Wohnzimmer, und es fühlte sich seltsam passend an. Und so wie die Frauenstatue im Botanischen Garten wäre ich am liebsten stehengeblieben, ohne zu frieren, den ganzen Winter lang, würde über die Beete hinweg den Himmel betrachten, bis die Krokusse sich aus der Erde wagen.





In neblige Morgen kann man getrost hineinspazieren durch ein Tor aus Sonnenblumen, denn sie bergen Geheimnisse, die es zu entdecken gilt.
Und dann, wenn der Abend sich über alles legt und nach Herbst duftet, ist es Zeit für Kerzenlicht und Geschichten, Erinnerungen und Pläne, Hoffnung und vor allem Dankbarkeit.
