Ich habe den Sommerflieder gründlich heruntergeschnitten, wie sich das im Februar gehört. So etwas kostet immer ein bisschen Überwindung. Es fühlt sich so brutal an. Aber es muss sein. Und dann stehe ich ehrfurchtsvoll davor und denke, was für ein unvorstellbares Wunder es jedes Jahr wieder ist – dass aus diesen kahlen Ästen, in denen man kaum noch Leben vermuten würde, bald so viel Grün unaufhaltsam zum Himmel strebt. Dass in wenigen Monaten ein riesiger, duftender Blütenstrauß hier stehen wird, in dem sich Bienen und Falter drängen.
Es zeigt mal wieder, dass man nichts und niemanden unterschätzen sollte, schon gar nicht aufgrund von äußeren Eindrücken.
Und ja, ein bißchen Feinschliff braucht der Schnitt noch. Aber dafür war es zu windig heute.