Ich hatte mich geärgert, weil der Bote das Päckchen nicht wie vereinbart abgestellt hat. So musste ich bei eisigem Wind zur Post. Im Nachinein habe ich mich im Stillen bei ihm bedankt, denn hätte er das Päckchen hinterlassen, wäre ich gar nicht unterwegs gewesen. Dann hätte ich einiges versäumt, was mich erst im Vorgarten, dann am Wegrand anblitzte.
Als ich klein war, zeigten mir meine Schwestern dass die dicken weißen Schneebeeren einen Knall verursachen, wenn man auf eine heruntergefallene tritt. Wenn keiner guckt, mache ich es heute noch. Nicht nur, weil die Spatzen sich dann so erfreut auf die aus der Kugel befreiten Samen stürzen. Der Knall ist eine kleine Feier des Lebens, wie das Feuerwerk an Silvester, nur verträglicher und irgendwie sogar größer, weil er von Sonne und Wachsen und Reife erzählt und von dem beruhigenden Kreislauf der Jahreszeiten.
Die kleinen rosa Beeren dagegen haben etwas im Winterdunkel beinahe unverschämt Optimistisches, das mich fröhlich macht. Es gibt Tage, auch graue, da haben alle Dinge und Ereignisse einen hellen Rand, ein eigenes, feines Leuchten. Ganz selten, so wie heute, kann man das fotografieren. Ansonsten bleiben dafür, wenn man nicht malen kann, nur Worte.