




Das Jahr geht zu Ende, und es war ein übervolles Gartenjahr. Jetzt staune ich immer wieder, wie wohltuend die Ruhe ist, und die gedämpften Farben, und wieviel Licht und neue Formen sich zur Zeit finden, ob bei Frost oder Regen. Es ist auch jetzt jeden Tag eine Freude, durch den Garten zu gehen oder in der nahen Umgebung einen Spaziergang zu unternehmen. An jeder Ecke warten auch mitten im Winter Geschenke. Grüne Spitzen, die schon den Frühling vorbereiten. Das leise Tropfen von Schmelzwasser. Leuchtend bunte Flechten, fröhliche Pilze, einzigartige Baumsilhouetten. Luftblasen im Eis, die schönste Art abstrakter Kunst. Gefrorene Tropfen auf Grashalmen. Geheimnisvolle Nebelgeister, die über das Wasser wehen. Kranichrufe in der Luft. Ja, wir haben sie gehört heute, die Glücksvögel, ganz nahe. Sie läuten das alte Jahr aus und das neue ein, und ich bin voller Dankbarkeit für all das, was wir wachsen und blühen und reifen sehen durften. Wir werden all das wieder erleben. Aber vorerst genießen wir die vielen Gesichter des Durchatmens und der Stille.


























Als ich klein war, zeigten mir meine Schwestern dass die dicken weißen Schneebeeren einen Knall verursachen, wenn man auf eine heruntergefallene tritt. Wenn keiner guckt, mache ich es heute noch. Nicht nur, weil die Spatzen sich dann so erfreut auf die aus der Kugel befreiten Samen stürzen. Der Knall ist eine kleine Feier des Lebens, wie das Feuerwerk an Silvester, nur verträglicher und irgendwie sogar größer, weil er von Sonne und Wachsen und Reife erzählt und von dem beruhigenden Kreislauf der Jahreszeiten.
